Noten und Zeugnisse

An Waldorfschulen gibt es (bis in die Oberstufe) kein klassisches Notensystem, denn eine abstrakte Zahl sagt zu wenig über das Kind in seiner Ganzheitlichkeit aus. An unserer Schule möchten wir die Gesamtentwicklung der jungen Menschen betrachten, anstatt nur ihren zeitweiligen Wissensstand zu bewerten. Unsere Schülerinnen und Schüler verbringen ihre Schulzeit in der Regel von der ersten bis zur elften Klasse in einer festen Klassengemeinschaft und somit in einem verlässlichen sozialen Gefüge. Vorübergehende nachlassende Leistungen werden nicht mit Sitzenbleiben sanktioniert.

Während vom Lehrer keine Noten verteilt werden, wird das Kind in seiner Entwicklung und mit seinen Leistungen differenzierter betrachtet. 
Die Lehrer zeigen in kürzeren oder ausführlicheren Würdigungen die individuellen Stärken und Schwächen der Schülerarbeiten auf. 

In den Zeugnissen werden zum Schuljahresende die Entwicklungen, welche die Lehrer bei den Kindern während des Schuljahres beobachten konnten, in ausführlichen Beschreibungen zusammengefasst. Diese Zeugnisse sind Charakterisierungen der jungen Menschen, welche den Leistungsfortschritt, die Begabungen und Möglichkeiten, sowie das Bemühen differenziert in den einzelnen Fächern ersichtlich machen. Auch das allgemeine Lernverhalten und die soziale Einbindung in die Klassengemeinschaft wird thematisiert.

Entscheidend für die Lernmotivation ist die eigene Freude am Lernen und die Tatsache, dass diese den Kindern nicht abgewöhnt wird. Der Unterricht ist auf die jeweilige Entwicklungsphase der Kinder abgestimmt und sehr lebensnah gestaltet. Die Initiative der Schülerinnen und Schüler entwickelt sich nicht durch Leistungsdruck, sondern aus einer gesunden Motivation.

Nicht zuletzt beweist die Zahl erfolgreicher Abiturientinnen und Abiturienten recht eindrücklich, dass man auch ohne Notendruck gute Leistungen erbringen kann. Ein großer Teil der Jugendlichen absolviert an unserer Schule das Abitur und besteht die staatlich vorgegebenen Prüfungen.