Der Frühling
Die Osterzeit mit Osterfest
Die Fastenzeit, die an Fasching anschließt und die mit der Karwoche ihren Höhepunkt hat, spielt für uns im Geschehen mit den Kindern keine Rolle. Wir leben ganz im Naturgeschehen und können dadurch schon das Ostergeschehen erleben.
Ungefähr 10 Tage vor Ostern säen wir mit den Kindern das Ostergras in Schalen ein, die die Kinder vor Ostern mit nach Hause nehmen.
„Wir säen die Samen, die Samen so fein,
wir streuen sie sacht in die Erde hinein,
wir decken sie zu,
sie schlummern in Ruh.“
H. Diestel
Nach den Osterferien beginnt für uns im Kindergarten die Osterzeit.In dieser Zeit werden Ostereier gesucht, Eier bemalt, Häslein gebastelt...
Das vorherrschende Element ist Suchen und Finden, sowie das Erwachen (Auferstehen) in der Natur. Im Erleben, wie aus einem tot wirkenden Samen etwas Neues entsteht, wird für uns das Ostergeschehen, die Auferstehung sichtbar. Die ganze Natur zeigt uns zu dieser Zeit die Auferstehung. Der Hase gilt als Symbol für die Selbstlosigkeit. In alten Legenden wird der Hase so dargestellt, dass er bereit ist, sich hinzugeben und zu opfern für andere Wesen. Das Ei ist immer als Keim für neues Leben, für eine neue Entwicklung zu sehen. Das als Bild für einen Neubeginn. Die Osterzeit dauert 40 Tage und endet an Christi Himmelfahrt.
Der Jahreszeitentisch ist mit grünen, rosa Tüchern, grünem Gras, sprießenden Zweigen und bunten Eiern geschmückt.
In vielem, was die Kinder in dieser Zeit zwischen Ostern und Pfingsten besonders gerne draußen tun, finden wir österliche Stimmung. Die Kinder werden durch die große Entfaltungskraft von der Natur angeregt. Und die Natur leitet uns auch über in das Himmelfahrtsereignis. Nun können blühende Zweige auf den Jahreszeitentisch einziehen. Das Frohe, Bunte hat sich in feierliches ewiges Gold verwandelt.
Das Fest Christi Himmelfahrt
Das Himmelfahrtsfest ist das erste Fest nach der Winterzeit, das wieder im Zeichen der sich machtvoll ausbreitenden Natur stattfindet.
Das Himmelfahrtereignis ist mit dem Bild der Wolke verbunden. Es sind oft eindrucksvolle Wolkenbilder am Himmel zu beobachten. Die wechselnden Gestaltungen der Wolkenbilder können die Phantasie der Kinder kräftig anregen und inspirieren. Die Bäume stehen voll in Blüte und die Pusteblumen, die zu dieser Zeit auf den Wiesen stehen, geben uns ein wunderbares Bild zu Himmelfahrt; sie steigen in die Lüfte und entschwinden unseren Blicken.
„Es war als hätt der Himmel die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer, von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogen sacht,
es rauschen leis die Wälder, so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.“
Joseph von Eichendorff
Der Löwenzahn ist in seinem Wesen ein wunderbares Bild für das, was für Ostern und Himmelfahrt ein Sinnbild ist. An Ostern blüht und verwelkt der Löwenzahn, man könnte meinen, er sei schon vergangen, aber dann öffnet er sich wieder und bildet seine Sternenkuppel und der Wind trägt sie in die Lüfte und fort zur Himmelfahrt. Bis zum Pfingstfest findet man wieder neuen Löwenzahn.
Um das luftige, aufsteigende Element den Kindern erlebbar zu machen, lassen wir an diesem Tag Seifenblasen in die Lüfte steigen und basteln Schmetterlinge, die sich zu dieser Zeit auch schon in der Natur zeigen.
Das Pfingstfest
10 Tage nach Himmelfahrt feiern wir das Pfingstfest.
An Pfingsten feiern wir die Entstehung des Christentums. Der Heilige Geist ist den Jüngern in Form einer Taube erschienen. Sie wurden befeuert von den Flammenzungen des Heiligen Geistes, nachdem sie in Trauer versammelt waren, als Christus ihren Blicken an Himmelfahrt entschwunden war.
„Wenn zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind,
dann bin ich mitten unter ihnen.“
Mit den Kindern erleben wir dieses Bild in den Vögeln, die nun flügge werden, dem frischen Grün der Birke und der brennenden Kerze auf dem Jahreszeitentisch.
In der Vorbereitung auf das Fest gestalten wir mit den Kindern Kerzenständer und basteln Täubchen.
Der Jahreszeitentisch ist festlich gestaltet, mit einem weißen Tuch und den Kerzen der Kinder. Diese sind im Kreis um eine größere brennende Kerze angeordnet und werden während des Festes dann entzündet. Es bildet sich eine Gemeinschaft aus Lichtern. Mit auf dem Jahreszeitentisch steht ein Strauß von Pfingstrosen, die zu dieser Zeit meistens blühen. In der Geschichte: „Die Rose ohne Dornen“ begegnet uns diese Blume wieder.
Zum Essen gibt es an diesem Tag ein leckeres Pfingstrosenbrot aus Hefeteig.